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Umgang mit Leistungsdruck

Alexander Sonntag, 2. Juni 2019 von Alexander

Umgang mit Leistungsdruck

Leistungsdruck und hohe Anforderungen sind für sehr viele Arbeitnehmende ein grosses Problem. Gerade habe ich gehört, dass von Kadermitarbeitern 60 Stunden Wochen erwartet werden. Wer nicht vollen Einsatz leistet, hat keine Chance, vorwärts zu kommen. In einem fordernden 12 Stunden Tag Zeit für sich selbst zu finden, ist ausserordentlich schwer. Daher geraten viele Personen in einen Energie-Raubbau. Sie leisten, bis der Tank leer ist. Oft zeigt sich das in Form von Schlafstörungen, innerer Unruhe, Müdigkeit und Lustlosigkeit. Burnout wäre dann die Endstation.

Gibt es überhaupt eine Lösung? Ist es möglich, unter solchem Druck abzuschalten und sich zu erholen? Natürlich werden sofort die üblichen Verdächtigen auf den Plan gerufen: Sport, Jogging, Yoga oder Meditation. Doch wer nach 22 Uhr nach Hause kommt, hat höchstwahrscheinlich keine Lust, spätabends noch in die Joggingschuhe zu steigen. Auch ein Waldspaziergang, der soll ja entspannend sein, macht Nachts weniger Spass. Was bleibt dann noch übrig? Dass es wichtig ist, etwas gegen die permanente Stressbelastung zu tun ist unbestritten.

Vor einem Jahr habe ich in einer 45 minütigen Sitzung nicht nur meinen Job, sondern gleichzeitig eine 14 jährige Freundschaft gekündet bekommen. Seither investiere ich alle Energie in den Aufbau meiner Firma. Dieses Experiment wird begleitet von Existenzängsten, Verlustängsten und sehr viel Energieaufwand in die Akzeptanz der Situation. Neben der riesigen Herausforderung macht die Arbeit aber unglaublich viel Spass. Der grösste Vorteil meiner Situation ist aber, dass ich alle Methoden und Strategien gegen Stress selbst testen kann. Wie baue ich effizient Stress ab? Wie bekomme ich diese Stimme im Kopf, die permanent davon redet, dass alles den Bach runter geht, in den Griff? Was gibt mir Energie, was raubt mir Energie?

Das Fazit meines Experimentes ist: Ja, es gibt einfach umsetzbare und alltagskompatible Möglichkeiten, mit Stress und Ängsten umzugehen. Es braucht auch nicht ein Allheilmittel. Ich habe für mich ein buntes Bouquet an Antistressmassnahmen zusammen gestellt. Hier sind einige meiner Erfahrungen des letzten Jahres...

Meditation:
Meine erste Begegnung mit Meditation war überhaupt nicht positiv. Ich versuchte mich in Steh- und Gehmeditation. Leider hat mich das nicht beruhigt - im Gegenteil, ich fühlte mich massiv gestresst. Ich habe es dann aber doch nochmal versucht mit "sitting in silence". Die Idee ist, für einige Minuten am Tag die Gedanken zur Ruhe zu bringen. Die Königsklasse wäre, gar nicht zu denken. Daran arbeite ich noch. Mittlerweile schaffe ich aber rund 20 Minuten ruhig und entspannt zu sitzen.

Atemtechnik:
Bei meiner Recherche, wie man den Stress in den Griff bekommen kann, bin ich immer wieder auf den Atem gestossen. Auch bei der Meditation ist die Atmung essenziell wichtig. Wer seinen Atem kontrolliert, kontrolliert seinen Stress und seine Emotionen. Der Atem hat direkten Einfluss auf diverse Bereiche des Körpers. Herzschlag, Blutdruck und Hormonhaushalt. Atemtechnik ist sehr leicht zu erlernen und jederzeit einsetzbar. Egal ob beim Einschlafen oder vor einer wichtigen Sitzung, ein ruhiger Atem hilft.

Golf:
Ja, Golf. Als mir mehrere Personen unabhängig voneinander erzählten, dass sie zur Entspannung Golf spielen, habe ich eine Schnupperlektion bei einem Freund gebucht. Nun stehe ich kurz vor der Platzreifeprüfung und bin vom Golfvirus infiziert. Aber warum entspannt Golf?

Was haben alle oben genannten, und alle entstressenden Tätigkeiten gemeinsam? Sie nehmen uns für einen kurzen Moment aus der Stress- und Denkspirale heraus. Idealerweise kommen wir für einige Zeit in den Zustand des Flow. Man vergisst Raum und Zeit. Der Moment zerrinnt zwischen den Finger. Das signalisiert dem Körper, alles ist ok, die Gefahr ist vorbei. Der Körper reagiert automatisch mit einem Normalisieren der Stresshormone. Der ganze Organismus kehrt zurück in den Normalmodus. Dies generiert Energie und gibt Ressourcen frei für die Herausforderungen des Alltags.

Ca. 20 Minuten Auszeit, wie sie auch immer aussehen möge, reicht meist aus, um sich einen 12 Stunden Arbeitstag entgegen zu stellen. Aber dieses Investment sollte man sich leisten. Der Körper wird es mit mehr Energie, Leistungsfähigkeit, Kreativität und Gelassenheit danken.

Viel Spass beim Aufbauen eurer Antistressmassnahmen.

info@phoenix-resilienz.ch

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